Unsere Reise durch Albanien begann in der Nähe des Shkodra Sees und führte uns durch die wilde Schönheit und die vielfältigen Naturwunder der albanischen Alpen. Vom friedlichen Shkodra See über die mystische Quelle Syri i Sheganit bis hin zu den beeindruckenden Landschaften rund um Theth – jeder Ort hatte seine eigene Magie.
Was uns nach ein paar Stunden Autofahrt sofort auffiel, war, dass es aller 500m entweder eine Tankstelle, eine Autowasch“anlage“ (Lavazh) oder eine kleine Autowerkstatt / Reifenhändler gibt, selbst im noch so kleinen Dorf oder Hinterland. Allerdings gibt es auch aller 500m ein liegengebliebenes Auto mit meist offener Motorhaube. Nun stellt sich die Frage: Liegt es an dem Service in den Werkstätten, am schlechten Kraftstoff oder an der Fahrweise der Albaner?
Shkodra See
Unser erster Stopp nach der Grenze war der malerische Shkodra See, der größten See auf dem Balkan, welcher sowohl in Montenegro als auch in Albanien liegt. Umgeben von majestätischen Bergen und einer reichen Vogelwelt, bot uns der See einen friedlichen Rückzugsort in der Natur. Aufgrund der Temperaturen entschieden wir, zwei Tage am See zu verbringen. Wir gingen baden und paddelten mit unserem Kajak durch das klare Wasser, um die Schönheit und Ruhe dieses einzigartigen Ortes voll auszukosten. Besonders beeindruckend waren die unzähligen Vogelarten, die hier ihre Heimat haben, darunter auch Pelikane und Reiher.


Von Shkodra aus machten wir uns auf den Weg zur kalten Quelle „Syri i Sheganit“. Diese Quelle, auch als „Blaue Augen von Shegani“ bekannt, verzauberte uns mit ihrem tiefblauen, kristallklaren Wasser. Die Quelle entspringt inmitten eines Waldes und fließt in den Shkodra See. Die Legende besagt, dass das Wasser heilende Kräfte besitzt, was uns dazu inspirierte, ein erfrischendes Bad (ca. 10°C) bei knapp 35°C Außentemperatur zu nehmen.

Fahrt nach Theth
Nach diesem erfrischenden Erlebnis setzten wir unsere Reise fort und fuhren übe eine enge Serpentinenstraße nach Theth – einem abgeschiedenen Dorf in den albanischen Alpen. Die Fahrt war abenteuerlich, teilweise von einer riesigen Schafsherde begleitet und die Aussicht schlichtweg atemberaubend. Wir schlängelten uns durch enge Kurven und steile Anstiege, begleitet von spektakulären Panoramen auf die umliegenden Berge und Täler.

Grunas Wasserfall und Blue Eye Kaprre
Von Theth aus starteten wir noch am gleichen Tag zu einer kurzen Wanderung zum Grunas Wasserfall. Der Weg führte uns durch üppige Wälder der albanischen Alpen und entlang eines plätschernden Bachs. Nach ca. 20 Minuten erreichten wir den imposanten Wasserfall, der aus einer Höhe von 30 Metern in ein natürliches Becken stürzt. Die Schönheit des fallenden Wassers und die heißen Außentemperaturen „zwangen“ uns zu einem Sprung ins kühle Nass.

Wieder zurück am Auto fuhren wir zu einem Stellplatz am Fluss, um die Möglichkeit zu haben, sich jederzeit abzukühlen. Zu unserer Verwunderung und Freude ging auch unser wasserscheuer Hund Milo das erste Mal freiwillig, mehrfach und voller Freude in den Fluss.

Am nächsten Morgen wanderten wir zum Blue Eye Kaprre, eine weitere faszinierende Quelle in der Region. Der Wanderweg dorthin ging zwar sanft los, lag allerdings immer in vollstem Sonnenschein. Zum Ende der Wanderung wurde der Weg noch etwas anspruchsvoller. Er verlief über Steine und Felsen, aber die Mühe lohnte sich. Das Blue Eye, ein tiefblaues Wasserbecken, das von unterirdischen Quellen gespeist wird, strahlte in einer beeindruckenden Farbintensität. Wir tauchten ein in das kalte, erfrischende Wasser und genossen die unberührte Natur um uns herum. Empfehlenswert ist auch die kurze „Kletterpartie“ zur Brücke über dem Blue Eye, um von oben herab auf den Fluss und die Quelle zu blicken.


Zum Glück sind wir relativ zeitig losgelaufen, sodass das Becken nicht so sehr überlaufen war und wir auch nicht in absoluter Mittagshitze den Weg angehen mussten. Auf unserem Rückweg zum Auto kamen uns Massen an Menschen entgegen, welche alle hoffnungsvoll nach dem Ende des Weges fragten.
Die Nacht verbrachten wir auf einem Bauernhof / Winzer, schliefen mit Alfons unter Brombeer- und Weinranken und genossen den Sonnenuntergang.

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