Sardiniens Norden

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Landrover Defender vor Ruine

Unsere Reise auf der wunderschönen Insel Sardinien ging nach vier Tagen im Süden Richtung Inland und Sardiniens Norden weiter. Dabei hatten wir uns im Voraus einige Punkte und Orte gesetzt, die wir gerne erkunden wollten.

Giara-Wildpferde

Wir fuhren also von der Süd-West-Küste Richtung Inland und hatten dort einen unvergesslichen Besuch bei den wilden Pferden auf dem Hochplateau Giara di Gesturi. Diese Tiere sind die einzigen Überlebenden der Rasse „Giara“, die auf Sardinien seit dem Mittelalter leben. Wir parkten unseren Defender an einem der Haupteingänge. Der Besuch des Parks ist kostenlos, man kann aber auch eine geführte Tour buchen. Außerdem kann man sich für 2€ eine Übersichtskarte für den Park kaufen. Diese Karte dient allerdings mehr als grobe Orientierung, denn die großen Hauptwege sind zwar gut in Natura gut sichtbar, die kleineren Wege muss man aber eher suchen oder erahnen.
Hunde sind in der Giara die Gesturi erlaubt, solange sie – wie überall – an der Leine geführt werden. Wir wählten eine ungefähre Route aus und begaben uns auf Entdeckungstour. Es dauerte nicht lange bis wir die ersten Pferde sahen. Die seltenen Tiere boten uns ein atemberaubendes Naturschauspiel, wie sie auf offenen Wiesen oder in Korkeichenhainen grasten. Wir verbrachten insgesamt circa zwei Stunden damit, weitere Pferde zu suchen, zu beobachten und die friedliche Landschaft zu genießen.

Giara di Gesturi
Giara di Gesturi

Am gleichen Tag ging es noch weiter nach Jerzu und Ulassai, wo uns die faszinierende Karstlandschaft und die beeindruckenden Kalksteinformationen in ihren Bann zogen. Diese Regionen sind bekannt für ihre hervorragenden Kletterrouten und Wanderwege. Da wir aber recht spät dort angekommen waren und die Temperaturen trotzdem noch bei 30°C lagen, haben wir unsere geplante Klettertour vertagt.

Blick auf Ulassai

Unser nächstes Ziel waren die berühmten roten Felsen Rocce Rosse di Arbatax und Pedra Longa. Die leuchtend roten Felsen und das kristallklare Wasser boten uns eine beeindruckende Kulisse für tolle Fotos. Besonders zu empfehlen ist ein Besuch zum Sonnenuntergang.

Rocce Rosse di Arbatax

Bootstour im Golf von Orosei

Ein weiteres Highlight unserer Reise war eine Bootstour im Golf von Orosei. Der Golf von Orosei erstreckt sich über ca. 30 atemberaubende Kilometer entlang der Ostküste Sardiniens und ist bekannt für sein kristallklares, türkisfarbenes Wasser und seine spektakulären Höhlen und Strände. Unsere Tour führte uns von Cala Gonone unter anderem zur Grotta del Bue Marino sowie zu den atemberaubenden Stränden von Cala Luna, Cala Mariolu und Cala Goloritzé. Jeder Halt bot uns die Möglichkeit, im türkisfarbenen Wasser zu schwimmen und die unberührte Natur zu genießen. Wer Lust auf schnorcheln hat, kann dies auch unter besten Bedingungen erleben.

Golf von Orosei
Cala Luna

Der einzige Nachteil war, dass wir im Juli in der absoluten Touristen-Hauptsaison liegen und somit das Meer voller Boote und die Strände voller Schirme und Menschen sind. Milo machte die Bootstour zum Glück nichts aus und er verschlief den Großteil der Zeit. An den Stränden ist er leider auch nicht erlaubt.

Milo auf dem Boot

Neptungrotte

Nachdem wir das Boot wieder abgegeben hatten, machten wir uns auf den Weg nach Bosa, einer malerischen Stadt am Fluss Temo. Die bunten Häuser, die sich am Flussufer entlangziehen und die beeindruckende Burg Malaspina sind charakteristisch für Bosa.

Am nächsten Tag ging es weiter nach Alghero und Porto Conte, wo wir die charmante Altstadt und die wunderschöne Küste erkundeten. Ein absolutes Muss war der Besuch der Neptungrotte, einer spektakulären Meeresgrotte, die nur per Boot oder über eine beeindruckende Treppe entlang der Klippen erreichbar ist. Die „Grotta di Nettuno“ zieht jedes Jahr rund 150.000 Besucher aus der ganzen Welt an und gilt als die größte Meeresgrotte des Mittelmeers. Innen ist es windstill und zu jeder Jahreszeit – entgegen Google – ungefähr 18°C warm, was ein Segen bei den Außentemperaturen ist. Experten schätzen das Alter der Neptunhöhle auf rund 2 Millionen Jahre. Die Tropfsteinhöhe ist 4 km lang. Für Besucher zugänglich sind aber aus Sicherheitsgründen nur ungefähr 500 Meter.

Weg zur Neptungrotte
Neptungrotte

Wir kauften schon im Voraus unsere Tickets und reservierten einen Zeitslot. Außerdem entschieden wir uns für den Landweg, was bedeutete, dass wir 654 Stufen nach unten und nach dem Besuch der Grotte auch wieder nach oben laufen mussten. Hunde sind in der Grotte willkommen, sollten aber an der Leine geführt werden und einen Maulkorb tragen. Wir ersparten Milo den Maulkorb, da sich keiner der Mitarbeiter in irgendeiner Weise für Milo interessierten. In der Grotte bekommt man automatisch eine kleine Führung mit Guide, was aber heißt, dass ca. 150 Menschen (pro 1 Stunde Zeitslot) im Gänsemarsch hintereinander her traben und erst nach den 500 Metern sich „frei“ bewegen dürfen.

Nordspitze und Capo Testa

Unsere Reise führte uns weiter zur Nordspitze Sardiniens, wo wir die beeindruckenden Strände von Stintino und La Pelosa besuchen wollten. Das klare, flache Wasser und der feine Sand machen diesen Ort zu einem Paradies für Strandliebhaber. Aber auch hier war der Parkplatz und die Strände so überlaufen, dass wir entschieden, ein paar Kilometer zurück zu fahren. Und dort hatten wir einen Strand fast für uns allein.
Ein weiteres Naturwunder, das wir auf unserer Fahrt entdeckten, war der Elefantenfelsen Roccia dell’Elefante. Dieser ist eine beeindruckende Felsformation, welche wie ein sitzender Elefant aussieht.

Roccia dell'Elefante

In Capo Testa angekommen, erkundeten wir die faszinierenden Granitfelsen und genossen die spektakuläre Aussicht auf das Meer. Natürlich durfte auch ein Sprung ins glasklare, blaue Wasser nicht fehlen.

Capo Testa

La Maddalena und Caprera

Ein weiteres Highlight unserer Reise war der Besuch der Inseln La Maddalena und Caprera. Die unberührte Natur und die traumhaften Strände dieser Inseln boten uns die perfekte Gelegenheit, zu entspannen und die Schönheit des Mittelmeers zu genießen.

La Maddalena
La Maddalena

Anzumerken ist allerdings, dass man nicht nach 10 Uhr (zumindest an einem Samstag) an den Strand kommen sollte, da dann die Parkplätze rar werden und man auch am Strand nur noch begrenzt Platz zum Ausbreiten hat.

Kleiner Hinweis: Auf der Insel Caprera sind ca. 90% der Straßen höhen- und breitenbegrenzt, da diese sehr eng ist. Somit darf man nur mit einem Fahrzeug entlang fahren, welches maximal 2 Meter breit und 5 Meter lang ist.

Olbia und Fährfahrt nach Livorno

Zum Abschluss unserer Reise erkundeten wir die Stadt Olbia, bevor wir am nächsten Morgen die Fähre nach Livorno bestiegen. Die Überfahrt (ca. 9 Stunden) bot uns die Gelegenheit, die beeindruckende Küstenlandschaft Sardiniens noch einmal Revue passieren zu lassen und uns auf das nächste Abenteuer zu freuen.

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