Unsere Reise führte uns von Sarajevo in eine der beeindruckendsten und unberührtesten Regionen Bosnien und Herzegowinas – die Zelengora. Eingebettet in die Dinarischen Alpen und zugehörig zum Sutjeska Nationalpark, bietet Zelengora eine atemberaubende Landschaft mit kristallklaren Seen, üppigen Wäldern und majestätischen Bergen. Dieser Ort ist ein wahres Paradies für Naturliebhaber und Wanderbegeisterte wie uns.
Anreise
Wie immer, nutzen wir Handy-Navigations-Apps um von A nach B zu kommen. Diese wählten folgende Strecke als kürzeste Route für uns aus.
Was aber keiner wusste, dass diese Strecke nur aus Schotter mit Wasserrinnen, Schlaglöchern etc. bestand und somit mit normalen PKW keinesfalls empfehlenswert ist. So wurden aus den angegebenen 45 Minuten schnell 1,5 Stunden, da man eben nicht mit 80 km/h fahren konnte.
„Mountain eyes“ – Bergaugen von Zelengora
Die Zelengora selbst erstreckt sich über eine Fläche von etwa 32.000 Hektar und ist Teil des Sutjeska-Nationalparks, des ältesten Nationalparks Bosnien und Herzegowinas. Der Park ist ein Schutzgebiet für viele seltene und gefährdete Tierarten, darunter Bären, Wölfe und Adler. Für uns war es ein besonderer Ort, an dem wir die unberührte Natur in vollen Zügen genießen konnten.
Zelengora ist bekannt für seine acht Gletscherseen, die wie Perlen in der wilden Landschaft verstreut liegen. Jeder dieser Seen hat seinen eigenen Charme und bietet einzigartige Ausblicke und Erlebnisse. Hier ist eine kurze Zusammenfassung der acht Bergseen von Zelengora:
- Donje Bare: Umgeben von grünen Wiesen und Wäldern, bietet dieser See eine idyllische Kulisse und klare, ruhige Gewässer.
- Gornje Bare: Das türkisfarbene Wasser und die dramatischen Felsformationen machen diesen See zu einem magischen Ort, der durch einen anspruchsvolleren Wanderweg erreicht werden kann.
- Orlovačko: Umgeben von steilen Berghängen, ist dieser See ein Paradies für Fotografen und Wanderer.
- Štirinsko: Der größte See der Zelengora, der von üppiger Vegetation und ruhigen Wäldern umgeben ist.
- Kotlaničko: Bekannt für sein kristallklares Wasser und die umgebenden felsigen Landschaften.
- Borilovačko: Dieser See ist umgeben von saftigen Wiesen und sanften Hügeln, die eine friedliche und entspannende Atmosphäre bieten.
- Bijelo (White Lake): Das klare, weiße Wasser des Sees reflektiert die umliegenden Berge und schafft eine beeindruckende Szenerie, die besonders bei Sonnenuntergang atemberaubend ist.
- Crno (Black Lake): Der „Schwarze See“ ist bekannt für sein tiefes, dunkles Wasser und die dichte Vegetation, die ihn umgibt.
Jeder dieser acht Seen bietet eine einzigartige und unvergessliche Erfahrung, die die natürliche Schönheit und die friedliche Abgeschiedenheit des Zelengora-Gebirges widerspiegelt. Ob für eine erfrischende Abkühlung, eine malerische Wanderung oder einfach zum Genießen der atemberaubenden Landschaft, die Bergseen von Zelengora sind ein wahres Paradies für Naturliebhaber.
Kleine Wanderung
Unser Abenteuer begann am Orlovačko Lake, einem der schönsten Seen in Zelengora. Der See liegt auf einer Höhe von etwa 1.438 Metern und ist von dichten Wäldern und grünen Wiesen umgeben.
Da wir an diesem See die Nacht verbringen wollten, aber von dem Tag und der oben beschriebenen Anreise etwas kaputt waren, wählten wir nur eine kurze Wanderung zum Borilovačko Lake. Dieser See liegt auf einer Höhe von etwa 1.500 Metern und ist etwas kleiner als der Orlovačko Lake, aber genauso beeindruckend. Das türkisfarbene Wasser und die umliegenden grünen Hänge schufen eine idyllische Szenerie, die uns zum Verweilen einlud. Hier blieben wir eine Weile und genossen die absolute Ruhe, bevor wir uns auf den Rückweg machten.
Da die Seen, wie bereits erwähnt, im Nationalpark liegen, dachten wir, dass die Regeln und Vorschriften auch „nationalparkgetreu“ sind. Aber die Bosnier sehen das alles etwas entspannter. Man darf mit dem Auto überall entlang fahren, parken und campen ist völlig in Ordnung und selbst grillen und Lagerfeuer scheinen kein Problem zu sein. Selbst der Ranger saß neben uns am Grill, verlangte allerdings die 10 BAM Eintritt pro Person für den Nationalpark. Nachdem er aber in seinen Block schaute und er nur noch ein Ticket dabei hatte, gab er uns die Hälfte wieder und verabschiedete sich mit einem netten Lächeln.
Die Nacht und der Tag danach
In der Nacht zog ein ziemlicher Sturm auf. Uns wurde es im Dachzelt etwas unheimlich und wir hatten Angst, dass etwas kaputt geht. Deswegen klappten wir gegen 0:30 Uhr das Dachzelt ein und zogen in unseren Defender um. Kurz nach 5:30 Uhr fing es an, wie aus Eimern zu gießen. Wir beschlossen kurzerhand aufzubrechen, da der steile Feldweg im Matsch und mit kaum Sicht keine gute Idee gewesen wäre.
Wir fuhren also die „Straße“ durch die Zelengora weiter, bis wir endlich wieder Asphalt unter unseren vier Rädern hatten.
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