Bosnien und Herzegowinas höchster Berg ist der Maglic mit 2.683 Metern. Er liegt direkt an der Grenze zu Montenegro, wobei hier bereits ein drei Meter höherer Berg auf einen wartet, was in Montenegro aber nicht viel Bedeutung hat, da es weitaus höhere Berge gibt. Wir entschieden uns, bereits einen Abend vor der Maglic Besteigung auf dem Wanderparkplatz „Prijevor“ zu nächtigen und dann entspannt am Morgen aufzubrechen. Grund dafür war der in vielen Foren beschriebene, über 17 Kilometer mit Schlaglöchern versehene Schotterweg, welcher nur sehr langsam befahren werden konnte. Im Voraus haben wir gelesen, dass die Gebühr für den Nationalpark in Höhe von 5,00€ pro Person, nicht bezahlt werden muss, wenn man nach 18 Uhr oder besser nach 19 Uhr nach oben fährt. Tatsächlich hatten wir Glück und die Schranke stand offen.
Da auch wir uns vorab im Internet über eine Besteigung informiert haben, möchten wir hier kurz wiedergeben, was aus unserer Sicht zutreffend oder etwas überspitzt dargestellt ist.
Tipps für die Besteigung
- JA, die Maglic Besteigung ist sehr steil und zum Teil aufgrund des losen Gerölls rutschig. Laut Tracking App waren beim Aufstieg Steigungen von 50% keine Seltenheit.
- JA, es gibt Stahlseile im oberen Teil des Weges, aber NEIN, diese sind kein Klettersteig und sollten auch definitiv nicht als solcher verwendet werden, da die Stahlseile dünner als herkömmliche Via Ferrata sind und auch der Zustand einiger Ankerpunkte zu wünschen übrig lies. Vertraut lieber auf Hände und Füße auf dem Boden und achtet auf einen sicheren Stand.
- Es empfiehlt sich, einen Helm auf der Tour zu tragen, da, vor allem wenn man nicht der erste Wanderer ist, durch das lose Geröll herabfallende Steine zur Gefahr werden können. Achtet bitte darauf, dass ihr euch nicht in oder unterhalb von Geröllfeldern aufhaltet.
- Wir haben Zeiten von 1,5 bis 3 Stunden für eine Besteigung gefunden und können sagen, bei einem normalen Fitnesslevel und kontinuierlichem Gehen, ist eine Maglic Besteigung in ca. 2 – 2,5 Stunden möglich.
All diese genannten Punkte sollen keinesfalls als Abschreckung dienen, lediglich wiedergeben, wie wir diese Tour wahrgenommen haben. Aufgrund der Vorberichte, die wir gelesen haben, haben wir uns entschieden getrennte Wege zu gehen. Im Nachhinein war es eine gute Entscheidung, da es einige Schlüsselstellen gab, welche auch am Abgrund entlang führten und man nicht noch auf Milo achten kann. Sabrina legte den Weg zum Trnovačko See über einen 5,5 km langen Wanderweg entlang des Fußes des Maglic zurück. Philipp bestieg den Maglic von Norden aus und wanderte dann ebenfalls zum Trnovačko See in Montenegro. Bitte bedenkt bei beiden Wanderungen an ein Ausweisdokument, da es sich hier offiziell um einen Grenzübertritt handelt.
Tourdaten zum Download
Der Weg nach oben
Der erste Kilometer auf dem Weg zum Gipfel beginnt recht flach und führt vorbei an kleinen Hütten und über Wiesen. Anschließend geht der Weg über in einen steinigen und mit flachen Nadelbäumen versehenen Trampelpfad, der sich immer weiter nach oben windet. Über der Baumgrenze angekommen, liegen Geröllfelder und steile Abhänge entlang des Weges vor einem. Hat man all die Strapazen und den steilen Weg überwunden, wartet auf einen, kurz vor Ankunft auf dem Gipfel, noch eine Herausforderung – der bereit beschriebene „Klettersteig“. Nun geht es teilweise nur noch mit allen vieren voran, doch man wird mit grandiosen Aussichten auf die umliegenden Berge und Täler belohnt.




Nach dem Aufstieg folgt bekanntlich der Abstieg und so ging es auf der montenegrinischen Seite über Hochebenen talwärts in Richtung Trnovačko See. Nach einigen Kilometern konnte man diesen atemberaubenden See aus der Vogelperspektive sehen.

Wieder am Parkplatz angekommen, brauchten wir drei alle eine kleine Pause. Dafür wurden die Strapazen der Wanderung mit einem atemberaubenden Sonnenuntergang belohnt. Schon aufgrund dieses Ausblickes, lohnt sich der Stellplatz auf jeden Fall.

Am nächsten Morgen fuhren wir die Holperstraße wieder nach unten. An der oben beschriebenen Schrank stand diesmal ein Mann, der das Ticket für den Nationalpark kontrollieren wollte. Da wir von Tag zuvor (Zelengora) noch eins besaßen, zeigten wir ihm das Ticket, er nickte und ließ uns durch.
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